E Recht op Teletravail!

Recht auf Telearbeit

Aufgrund der aktuellen sanitären Krise ist die Wirtschaftsleistung in fast allen Industriestaaten innerhalb weniger Tage eingebrochen. Viele Firmen haben in Rekordzeit ihren Angestellten eine flächendeckende Telearbeit ermöglicht, obwohl diese anfangs behaupteten, es sei unmöglich von zu Hause aus zu arbeiten.

Aus einer STATEC-Studie (2019) geht hervor, dass immerhin 20% der Befragten von Telearbeit profitieren, aber auch, dass lediglich 7% dies mehr als 7 Stunden pro Woche nutzen können. Dies verdeutlicht, dass nach und nach mehr Menschen auf Telearbeit zurückgreifen können, dies aber nur für eine sehr geringe Anzahl an Stunden. Ein Blick auf die Gesetzeslage zeigt: In Luxemburg gibt es bislang kein gesetzlich verankertes Recht auf Telearbeit. Wurde dazu nichts im Vertrag festgehalten, bleibt dem Arbeitnehmer nur der Weg über eine Nachverhandlung.

Von der Telearbeit profitieren nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitgeber und Umwelt. Den Arbeitnehmern gewährt sie mehr Flexibilität, so dass sie beispielsweise den Eltern eine gewisse Planungsfreiheit im Alltag sowie die Möglichkeit mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, erlaubt. Bei einem Telearbeit-Pilotprojekt des Ministeriums für den öffentlichen Dienst (2018), wurde außerdem festgestellt, dass die Produktivität der Beamten gestiegen ist, die Work-Life-Balance verbessert wurde und es zu weniger Krankschreibungen kam. Ganze 75% der Probanden sprachen sich für eine Weiterführung der Telearbeit aus. Des Weiteren zeigt eine Studie der Universität Stanford (2015), dass auch die Arbeitgeber von Telearbeit profitieren. Neben weniger Krankschreibungen und höherer Produktivität bietet sie weitere finanzielle Vorteile: Arbeitgeber können Kosten, einschließlich Immobilien- und Betriebskosten, reduzieren oder sogar eliminieren. Letztlich entlastet die Telearbeit auch den Verkehr und reduziert somit auch die CO2-Emissionen, was der Umwelt zugute kommt.

Die Jonk Demokraten fordern die Regierung deshalb dazu auf, den Arbeitnehmern ein Recht auf Telearbeit zu gewähren. Ähnlich wie in den Niederlanden muss ein Antrag vom Arbeitnehmer gestellt werden um dieses Recht auf Telearbeit zu beantragen. Im Falle einer Absage muss der Arbeitgeber diese begründen und dafür schwerwiegende Dienst- oder Betriebsinteressen anführen. Demzufolge ist eine Absage nur dann möglich, wenn:

  • Die Telearbeit zu schweren Sicherheitsrisiken;
  • Zu unlösbaren Problemen in der Dienstplanung;
  • Zu untragbaren finanziellen Schäden führt.

Darüber hinaus fordern wir die Ausarbeitung eines staatlichen Förderprogramms zur Einführung von Telearbeit vor allem in kleine und mittlere Unternehmen. Dieses Programm soll in Zusammenarbeit mit den Arbeitgeberverbänden ausgearbeitet werden. Denkbar wäre eine staatlich geförderte Beratung mit dem Ziel, einen auf das Unternehmen zugeschnittenen Maßnahmenkatalog zu erstellen. Dieser soll die Ausarbeitung des Bedarfs an IT-Infrastruktur beinhalten.

Außerdem fordern wir, dass die diplomatischen Gespräche bezüglich der Doppelbesteuerungsabkommen mit den Nachbarländern weitergeführt und intensiviert werden. Sowie in der momentanen sanitären Krise, sollen die Grenzgänger das gleiche Recht auf Telearbeit haben wie in Luxemburg ansässige Beschäftigte und dies ohne steuerliche Benachteiligungen.

Schließlich fordern wir ergänzend auch den Ausbau und die Förderung der Co-Working Spaces. Damit sollte alles daran gesetzt werden den Pendlern dieselben Vorteile und somit das gleiche Recht auf Telearbeit zu ermöglichen. Die Co-Working Spaces sollten an den Grenzen und außerhalb der Hauptstadt errichtet werden.

Zusammenfassend würden alle Akteure von dem Konzept der Telearbeit und den Co-Working Spaces profitieren: Arbeitnehmer, Arbeitgeber, die allgemeine Verkehrssituation und somit die Umwelt. Telearbeit soll mehr als nur eine Option sein – Sie soll zur Selbstverständlichkeit werden, immerhin zeigt die aktuelle Covid-19 Krise, dass in vielen Bereichen Aufgaben des beruflichen Alltags abseits des gewohnten Arbeitsplatzes erledigt werden können.

Voici la version française ??

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