In den letzten Jahrzehnten wurde immer weniger handwerkliche Arbeit für qualifizierte und unqualifizierte Handwerker geschaffen. Grund hierfür ist die Verlagerung einer Vielzahl an handwerklicher Arbeiten in das europäische und in das nicht-europäische Ausland. Folglich haben vor allem junge Handwerker einen spärlichen Weg vor sich, da die Produktionskosten in anderen Ländern wie Indien, China und Vietnam deutlich niedriger sind. Die Kosten für eine Neubeschaffung sind oftmals sogar billiger wie die einer Reparatur, mit der Konsequenz, dass auch Wartungs- und Reparationsarbeiten in Luxemburg und in anderen europäischen Ländern ausfallen.
Infolgedessen hat das schwedische Parlament beschlossen ab dem 1. Januar 2017 die Mehrwertsteuer für Reparaturen von Fahrrädern, Kleidung und Haushaltsgeräten um die Hälfte zu reduzieren. Ziel ist die Schaffung neuer handwerklicher Arbeitsplätze und einem umweltbewussten Umgang mit unseren Ressourcen.
Deshalb schlägt die JDL folgendes Model vor:
Eine Minderung der Mehrwertsteuer um 10% für die Reparatur von Fahrrädern, Kleidern und Schuhen. Jegliche Reparaturen vor Ort sollen in Zukunft zu 50% und bis zu einem maximalen Betrag von 1.000,00€ jährlich, steuerlich absetzbar sein. Dies bedeutet, dass die Reparatur eines Geschirrspüler den Kunden in Zukunft nicht mehr 300,00€ sondern 150,00€ Kosten würde und somit sich eine Reparatur gegenüber einer Neuanschaffung lohnen würde. Geringverdiener sollten von dieser Maßnahme nicht ausgeschlossen werden und von einer Negativsteuer oder einer Erhöhung des „Credit d’Impôt“ profitieren können.
Entscheidend bei dieser Regelung ist, dass die Reparatur vor Ort erfolgen müsste, somit würden diese Steuervergünstigungen nur eintreten wenn sie hierzulande erfolgen. Ein Gerät das zur Reparatur ins Ausland versendet wird, sollte weiterhin den üblichen Steuersatz enthalten.
Außerdem wären die vorgeschlagenen Maßnahmen die logische Folgerung aus der, vor kurzem veröffentlichten “Rifkin-Studie”, die eben genau diese Maßnahmen als eine der “strategic measures” in Verbindung mit einer Implementierung der “circular economy” in Luxemburg auflistet. (siehe die Zusammenfassung der Rifkin-Studie “The 3RD Industrial Revolution” Seite 116)
In diesem Zusammenhang fordern die Jungen Demokraten die Regierung auf unseren Vorschlag auszuwerten und ein auf Luxemburg zugeschnittenes und ein ausgearbeitetes Model einzuführen. Dies würde vor allem unseren jungen Handwerkern zugute kommen, da sich durch eine solche Maßnahme neue Geschäftsfelder eröffnen und somit neue Arbeitsplätze in diesem Bereich entstehen würden.
Pressekonferenz 28 Dezember 2016